Sie schwimmt parallel zur Küste weiter, sie macht das gut, kraftvoll, eine perfekt gerade Linie von kleinen Schaumflecken hinter sich lassend.
Das Wasser ist so klar, dass Du unter ihr den Meeresgrund sehen kannst, Algen, Felsformationen, sogar größere Fische und Seeigel.
Schließlich hält sie an, dreht sich auf den Rücken und lässt sich tragen und treiben.
Als sie dann langsam zurück zum Boot schwimmt hebt sie plötzlich die Hand und winkt und Du siehst, dass ein Mann im Cockpit erschienen ist und lachend etwas zu ihr hinausruft.
Er springt ins Meer, krault auf sie zu und sie legen den letzten Teil der Strecke zusammen zurück. Ihn erkennst Du nicht.
Eigentlich solltest Du in den Tag starten, eigentlich hattest Du vor im Garten zu arbeiten bevor es zu heiß ist. Aber natürlich ist das alles unmöglich, Du starrst fasziniert auf.... Deine Kaffeeschale, um Himmels Willen, wenn Dich jemand so sehen würde!
Und es tut sich auch was, da unten: Wie man immer sagt, kann sich das Wetter in den Bergen und auf der See blitzschnell ändern; plötzlich wird das Wasser schwarz, Wellen bauen sich auf, das Segelboot reißt an der Ankerleine und klatscht mit dem Bug ins Wasser.
Fast willst Du ihnen etwas zurufen, sie sind viel zu nahe am Ufer, auf das der Wind nun bläst, wenn der Anker nicht hält ist es eine Sache von einer Minute, bis das Boot auf den Felsen aufprallt.
Aber schon erscheinen die Beiden, ordentlich, also mit Ölzeug, angezogen an Deck, er springt ans Ruder, sie rennt nach vorne, öffnet den Stauraum für die Ankerkette, hat das Kommandoteil für die Winsch in der Hand, eine kleine schwarze Wolke am Heck zeigt, dass der Motor angesprungen ist, die Ankerkette läuft ein, das Boot richtet sich aus, dann ist es frei und er steuert es hinaus aufs offene Meer. Knapp!
Jetzt hisst er das Hauptsegel zur Hälfte, so macht der Wind das Schiff stabil und es schaukelt (Ausdruck?) nicht unkontrolliert in den Wellen.
Sie ist im Bug Korb geblieben, genießt sichtlich das wilde auf und ab, die Gischt die über sie spritzt, strahlt über das ganze Gesicht. Als sie geschmeidig zurück ins Cockpit kommt, sich immer an Reling oder Want festhaltend, sieht man, dass sie raue See gewohnt ist.